Siebdruck

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Teil I Die Belichtungsvorlage

Eine gute Vorlage zum Belichten ist das A und O. Das gilt nicht nur für das Belichten von Platinen-Basismaterial. Um zu wissen wie gut die Vorlage sein sollte, habe ich mir mal vom Fotosatz-Belichter eine professionelle Vorlage mit 2400dpi Auflösung besorgt. Alles was von der Qualität in die Nähe dieser Vorlage kommt, sollte für unsere Zwecke ausreichend sein. Denn eine gute Vorlage ist unkritischer beim Überbelichten.

Mir steht hier ein HP Laserjet 4100 mit original Toner zur Verfügung. Nach einer Recherche im Netz stieß ich auf die Folie Avery 3491 und Tonerverdichter. Der Hersteller der Laserdrucker-Folie preist die Folie für die Druckformerstellung an. Klingt schon mal ganz brauchbar. Und in der Tat bleibt auf der Folie deutlich mehr Toner haften als auf div. klarsicht Overheadfolien für den Laserdruck. Der Tonerverdichter (Conrad 200ml 8,95 Eur) war im ersten Test auf normalen Papier vielversprechend (siehe Foto). Beim diesem Test wurde nur der rechte untere Teil des Motivs mit dem Tonerverdichter benetzt. Dieser Bereich ist deutlich schwärzer und lichtundurchlässiger als der linke unbehandelte Teil des Motivs. Jetzt das Ganze mit der speziellen Folie. In den Druckeinstellungen den Tonerauftrag auf volle Pulle und danach ordentlich flächig mit dem Verdichter eingespüht. Trocknung dauerte ca. 2 min. Stunde der Wahrheit: Wie gut schlägt sich die DIY-Vorlage mit einem professionellen Fotosatz? Auf den ersten Blick bei Gegenlicht nicht so schlecht. Allerdings scheint der Drucker auf der linken Seite seiner Trommel Probleme zu haben, denn dort war der Tonerauftrag von Anfang an nicht ganz so satt wie rechts. Und der Verdichter kann nur dann ordentlich verdichten, wenn genug Toner zum Verdichten vorhanden. Auf einem Bild habe ich die Kontraste und Helligkeit des Fotos mal extrem hochgefahren, um die letzten nicht 100% schwarzen Pixel sichtbar zu machen. Hier zeigt sich deutlich, dass die selbstgedruckte Vorlagen mit dem Fotosatz einfach nicht mithalten kann. Ferner zeigen sich hier die Probleme des Druckers im Bereich des "LAB". Der rechte Bereich ist allerdings extrem gut geworden und zeigt mit bloßem Auge fast keinen Unterschied zum Fotosatz.

Teil II Die Belichtung

Zur Verfügung steht ein Gesichtsbräuner mit 4 UV-Röhren (TL29D16 16W), die Kopierschicht CPS Ultra Coat 200, ein Glasscheibe (4mm) und ein wackliger Aufbau zwischen 2 Stühlen in der Küche. Der Abstand der Röhren zur späteren Vorlage beträgt 45cm. Ob dieses Setup (hier speziell der Gesichtbräuner) zu brauchbaren Ergebnisse führt, wird sich noch zeigen müssen.

Um einen Anhaltspunkt für die Belichtungszeit zu bekommen und ein Gefühl für das Material wäre eine Belichtungsreihe erforderlich. Allerdings dazu ein Sieb beschichten, testen, Sieb entschichten, wieder testen usw. war ich dann doch zu faul. Um mal grob ein Gespür für die Belichtung zu bekommen, habe ich die Ghetto-Style-Variante verwendet. Dazu habe ich die Kopierschicht auf kleine Papierstücke aufgetragen und im Dunkeln trockenen lassen. Mit diesen relativ ungleichmäßig beschichteten Fetzen habe ich dann einige Belichtungstests durchgeführt. Erster Test ohne Glasscheibe für 6 min. Danach diesen Fetzen mit einem Pflanzensprüher mit Wasser kräftig abgesprüht. Die Stelle auf die ich eine Papierecke als Vorlage gelegt hatte bleibt wasserlöslich und löste sich vom Rest. Da tut sich also schon mal was. Nächster Test mit einer Vorlage auf der Spezialfolie und tonerverdichtet und unter der Glasscheibe. Allerdings habe ich hier bei der Vorlage vergessen auf maximalen Tonerauftrag zu stellen, so dass diese Vorlage schlechter ist als die in Teil I beschriebene. Nicht schlimm. Wenn es mit dieser Vorlage brauchbare Ergebnisse liefert, dann sollte es mit einer besseren auch klappen. Also nächster Test mit 5 min. Hier zeigt sich beim Absprühen, dass selbst die belichteten Bereiche klebrig werden und sich teilweise auch mit ablösen. Diese Belichtungszeit ist definitiv zu kurz. Zudem schluckt die Glasscheibe auch noch UV-Licht. Nächster Test mit 11 min. Das sieht soweit gut aus. Allerdings merkt man hier, dass manche Bereiche Randunschärfen aufweisen, die durch das wellige Papier entstanden sind. Nächster Test mit 14 min. Geht auch ganz gut, allerdings haben manche Stellen durch die Vorlage noch ein wenig Licht abbekommen und lassen sich schwerer lösen. Vergleicht man außerdem eine belichtete Kopierschicht mit einer unbelichteten Kopierschicht, dann fällt auch eine Farbveränderung auf. Unbelichtet ist die Kopierschicht satt grün und wird durch die Belichtung dunkler und die Farbe verschiebt sich zu einem Blaugrün. Als nächstes wird die Belichtung auf dem Sieb ausprobiert. Wenn das Sieb beschichtet ist, dann weiß man auch welche Kopierschichtdicke sich dort einstellt. In Verbindung mit der Pseudobelichtungsreihe lässt sich daraus dann schon mal ganz gut abschätzen wie lange die erste richtige Siebbelichtung dauern sollte. Ich tippe mal so auf 10-12 Minuten. Mal sehen …

Was kommt als nächstes:

Sieb beschichten

Überlegungen zu Vorlagenplatzierungen

Sieb belichten

Kontrolle des Ergebnis

Überlegungen zu Siebdruckvorrichtungen

DER ERSTE DRUCK