Welchen Fräser für welchen Zweck
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<u>Nummer</u> auf dem Fräser kann gegooglet werden. | <u>Nummer</u> auf dem Fräser kann gegooglet werden. | ||
Version vom 16. September 2024, 20:51 Uhr
Freitag 30. August 2024 von Schwiemel
Anmerkung:
Bei der relativ geringen Spindelleistung der Labor-CNC (im Vergleich zu Industriemaschinen) sind alle Schaftfräser im Labor für quasi alle Bearbeitungen geeignet.
Stahl bitte nur mit Stahlfräsern bearbeiten.
Für deutliche Zeitersparnisse und minimale Verbesserungen des Fräsergebneisses können spezifische Fräser gewählt werden.
Überblick der verschiedenen Fräser
Schaftfräser (Standardfräser)
Haben zwei unterschiedliche Schneiden:
Umfangsschneide (am Umfang des Fräsers)
Diese ist für den Großteil der Zerspanung gedacht.
Querschneide (unter dem Fräser)
Ermöglicht axiales Eintauchen in das Material.
Hinterlässt ein gutes Fräsbild beim Planfräsen.
Fasenfräser
(45° angestellter Schneidenwinkel, zu einer Spitze zusammengeführt.)
Entgratet Kanten und fräst Fasen.
Mäßig gut zum Gravieren geeignet.
Vollradienfräser/ Torusfräser
Vollradienfräser haben eine zur Halbkugel verrundete "Schneidenecke" und sind für 3D Werkzeugpfade geeignet.
Torusfräser haben eine kleinere Verrundung an den Schneidenecken und Querschneiden unter dem Fräser.
Sie können begrenzt 3D Oberflächen erzeugen und sind durch die stabilen Ecken widerstandsfähiger als Fräser mit scharfen Ecken.
Fräserauswahl
Die Auswahl des richtigen Fräsers kann anhand folgender Kriterien gemacht werden:
Anwendung:
Welches Feature soll gefräst werden?
Gravieren
- Gravierstichel
- Fasenfräser
- Radienfräser mit kleinem Radius
Konturfräsen (Standardfräsen aus Vollmaterial)
- Schaftfräser
- Torusfräser
Bohren (Bohrfräsen)
- Bohrer
- Schaftfräser
Kompressionsfräser sind nur dann geeignet, wenn ausreichend Platz für die Evakuierung der Späne ist. (Brandgefahr)!
Material:
Die Fräser im Labor können unterteilt werden in zwei Anwendungbereiche: Stahl und sonstige.
Identifizierung:
Nummer auf dem Fräser kann gegooglet werden.
Farbiger Ring auf dem Fräser gibt die Materialklasse an.
Beschichtung des Fräsers ist spezifisch für Material.
Stahlfräser
Blauer Ring bedeutet Stahlbearbeitung.
Sie können auch für nicht-Stahlbearbeitung verwendet werden.
Roter Ring
Geeignet für härtere Stähle, Gusseisen und Titan
Grüner Ring bedeutet Allgemeine Bearbeitung.
Sie sind sowohl für Stahl als auch für alles Andere geeignet.
Ohne Ring können Stahlfräser meist an der schwarzen Beschichtung identifiziert werden.
Sonstige (Nichteisenmetalle, Kunststoffe, Holz)
Gelber Ring
Goldene/Perlmutt Beschichtung (besonders gut für Alu)
Keine Beschichtung
Benötigte Schneidenlänge
Je größer der Fräserdurchmesser, desto längere Schneiden sind möglich.
Tipp:
Fräserdurchmesser mit dem gleichen Schaftdurchmesser können für Bearbeitung tiefer als die Schneidenlänge verwendet werden z.B 6mm, 8mm. Kann u.U. Spuren durch Reibung des Schafts am Werkstück hinterlassen.
Benötigter Durchmesser.
Aus Steifigkeitsgründen sollte standardmäßig ein mittelgroßer Fräserdurchmesser gewählt werden (6mm-8mm).
Ein weiterer Vorteil ist die Größe der Spannuten, um Größere Späne abzutransportieren.
Wenn diese für gewünschte Features (Innenradien/Nuten) zu groß oder gleichgroß sind sollte der nächstkleinere Fräserduchmesser gewählt werden.
z.B.: Innenradius R3 -> 5mm Fräserdurchmesser.
Nutenbreite 5mm -> 4mm Fräserdurchmesser.
Anzahl der Schneiden
Faustregeln:
Je mehr Schneiden, desto steifer der Fräser (Mehr Vollmaterial im Kern)
Je mehr Schneiden, desto ruhiger (leiser) der Fräser.
Je mehr Schneiden, desto kleiner die Spannut.
Je weicher das Material, desto größer die benötigte Spannut.
Beim Nutfräsen in vollem Material empfiehlt es sich, nicht mehr als 4 Schneiden zu verwenden.
Sonstige Faustregeln:
Je steifer desto besser.
Je kürzer desto steifer.
Je dicker desto steifer.
Je kürzer eingespannt desto steifer.
Fräsermaterial:
Alle Fräser in dem Fräserkästchen sind aus Hartmetall (Carbide)
Schnittgeschwindigkeiten und Vorschübe:
Siehe Speeds n' Feeds